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Sie ist wieder „in“, die Vorbereitungszeit auf die Ehe, die Verlobung. Während ihr nach der Jahrtausendwende eher weniger Bedeutung beigemessen wurde, sehen heute viele künftige Ehepartner die Verlobung als wichtigen Bestandteil im Vorfeld der Hochzeit an. So wie die Verlobung wollen auch immer mehr Paare wieder eine kirchliche Hochzeit vollziehen, natürlich mit einer Braut in Weiß und einem Bräutigam im Frack. Doch ganz am Anfang steht der Verlobungsring.

Ein Papst machte den Verlobungsring populär, vor 1.800 Jahren

Es war Stephan I. seines Zeichens Bischof von Rom, der zur Mitte des 3. Jahrhunderts den Männern Roms empfahl, ihren zukünftigen Ehefrauen einen Ring zu schenken, um das Versprechen der Treue zu bestärken. Dieser Brauch hat sich erhalten, wobei der Verlobungsring im Mittelalter aus Eisen gefertigt wurde, doch schon im 15. Jahrhundert schenkte Maximilian I. seiner Verlobten Maria von Burgund einen goldenen Ring mit einem Diamanten. Diese Form wurde gewissermaßen zum Standard für Verlobungsringe, traumhaft schöne Modelle kann man sich beispielsweise hier ansehen.

Herzklopfen garantiert: Der Heiratsantrag mit handgefertigtem Verlobungsring

Mit der Überreichung des Verlobungsringes erfolgt üblicherweise ein Heiratsantrag durch den künftigen Bräutigam. Das ist nun eher keine Sache, die zwischen Tür und Angel erledigt wird. Ein bisschen Romantik kann nicht schaden, wenn es mit dem „Ja“ der Braut auch klappen soll. Perfektionisten unter den künftigen Ehemännern gehen sogar so weit, den wirklich passenden Diamanten für den Verlobungsring der Braut auszuwählen. Nicht immer passt der Standard-Diamant auch zu den Händen der Frau. Es gibt eine ganze Reihe von Diamantschliffen, zum Beispiel:

  • Brillantschliff
  • Prinzessschliff
  • Smaragdschliff
  • Marquiseschliff
  • Baguetteschliff

Auch die Fassung des Diamanten kann eine Rolle spielen, ebenso wie die Breite des Rings selber. Es hängt davon ab, welche Fingerform der Frau zu eigen ist. Lange, schlanke Finger, dicke kurze Finger oder auch stark beziehungsweise schwach ausgeprägte Fingerknöchel beeinflussen die Wirkung des Verlobungsrings. Als Faustformel kann gelten: Je schlanker und kleiner die Finger der Frau, desto kleiner und schlanker sollte der Verlobungsring ausfallen. Eher dicke Finger erfordern einen entsprechend großen Ringreif und auch einen großen Diamanten. Der Verlobungsring sollte einfach nicht zu wuchtig, aber auch nicht zu klein ausfallen.

Warum eigentlich Gold und Diamant für den Verlobungsring?

Die Symbolik der beiden Materialien liegt eigentlich auf der Hand. Beide Stoffe sind unter normalen Umständen und mit herkömmlichen Mitteln zwar zerstörbar, aber nicht aufzulösen. Für Gold bräuchte es zum Beispiel Königswasser, ein extrem starkes Gemisch aus Salzsäure und Salpetersäure, das aber nicht an private Anwender verkauft werden darf. Für Diamanten gilt: Als Kohlenstoff ist ein Diamant brennbar, jedoch nur unter reinem Sauerstoff. Chemisch gesehen löst sich ein Diamant zudem durch Kaliumnitrat oder geschmolzenes Natron auf.

Es sind doch recht hohe Hürden, einen Verlobungsring aufzulösen, wobei vor 1.800 Jahren, zu Zeiten von Stephan I. diese Möglichkeiten nicht bekannt waren. Ein Verlobungsring gilt insofern als unvergänglich, was ja nicht von ungefähr kommt. Sowohl das Gold als auch der Diamant sind bereits Millionen Jahre alt, bevor sie den Ringfinger der Braut zieren. Dementsprechend soll auch die der Verlobung folgende Ehe unvergänglich sein und so lange halten, wie das irdische Dasein dauert.

Warum tragen Männer keinen Verlobungsring?

Tatsächlich war es zumindest in Deutschland vor etwa 30 bis 40 Jahren so, dass sich Verlobte Ringe kauften, die ihre Gemeinsamkeit anzeigten und dass sie diese Ringe nach der Hochzeit als Eheringe weitertrugen. Das war jedoch nur eine kurzzeitige Modeerscheinung. Geschichtlich gesehen hat es etwas mit der männlichen Dominanz in der westlichen Welt und einem überholten Frauenbild zu tun. Heute spielt dies nur noch peripher eine Rolle. Dafür lieben Brautleute einfach die Tradition, aber auch die Werte, die letztlich dahinterstehen. In einem Verlobungsring steckt viel mehr als nur der kurze Moment des Heiratsantrags und das Anstecken am Ringfinger. Er ist schlicht ein Versprechen auf die Ewigkeit.